Der Hovawart ist eine alte deutsche Hunderasse, die ursprünglich als Hof- und Wachhund gezüchtet wurde. Sein Name leitet sich vom mittelhochdeutschen Begriff „Hova“ (Hof) und „Wart“ (Wächter) ab, was ihn als Hüter von Haus und Hof beschreibt. Aufgrund seiner Schutzinstinkte und seiner ausgeglichenen Wesensart wurde der Hovawart schon im Mittelalter für diese Aufgaben geschätzt.
Herkunft
Die Wurzeln des Hovawarts reichen bis ins Mittelalter zurück, wo er in Deutschland als Bewacher von Bauernhöfen und Ländereien eingesetzt wurde. Im Laufe der Zeit war die Rasse fast ausgestorben, aber im 20. Jahrhundert bemühte sich der deutsche Kynologe Kurt Friedrich König um die Wiederbelebung der Rasse. In den 1920er Jahren begann er, Hovawarte durch gezielte Kreuzungen mit anderen Gebrauchshunden (wie dem Leonberger, Neufundländer und Deutscher Schäferhund) zu rekonstruieren. Die moderne Form des Hovawarts wurde 1937 offiziell anerkannt.
Aussehen und Eigenschaften
Der Hovawart ist ein kräftiger, mittelgroßer Hund mit langem, dichtem Fell, das in den Farben blond, schwarz oder schwarzmarken (schwarz mit lohfarbenen Abzeichen) vorkommt. Diese Hunde zeichnen sich durch ihren starken Schutztrieb, ihre Loyalität und ihre Intelligenz aus. Sie sind aufmerksam, wachsam und dennoch ausgeglichen, was sie zu hervorragenden Wach- und Familienhunden macht.
Haltung
Die Haltung eines Hovawarts erfordert viel Engagement, da diese Hunde sowohl körperlich als auch geistig gefordert werden müssen. Hier einige Punkte zur Haltung:
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Platzbedarf: Hovawarte sind aktive Hunde und benötigen viel Bewegung. Ein Haus mit Garten wäre ideal, damit sie ihrem Bewegungsdrang nachkommen können. Sie sind keine idealen Stadt- oder Wohnungshunde.
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Erziehung: Der Hovawart ist intelligent, aber auch selbstbewusst und kann stur sein. Deshalb ist eine konsequente, aber liebevolle Erziehung von Anfang an wichtig. Mit der richtigen Führung und klaren Regeln entwickelt er sich zu einem gehorsamen und treuen Begleiter.
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Beschäftigung: Hovawarte brauchen geistige und körperliche Herausforderungen. Sie eignen sich gut für Hundesportarten wie Agility, Fährtenarbeit oder Such- und Rettungseinsätze. Lange Spaziergänge, Wanderungen oder sogar das Schwimmen halten den Hund körperlich fit und zufrieden.
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Sozialisation: Frühe und umfangreiche Sozialisation ist wichtig, um den Schutztrieb des Hovawarts in geordnete Bahnen zu lenken und ein übermäßiges Misstrauen gegenüber Fremden zu vermeiden.
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Pflege: Das lange Fell des Hovawarts erfordert regelmäßige Pflege, besonders in den Zeiten des Fellwechsels. Mindestens einmal pro Woche sollte der Hund gründlich gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden.
Wesen
Hovawarte sind bekannt für ihre enge Bindung zu ihren Familien. Sie sind treu, wachsam und ausgeglichen, können jedoch Fremden gegenüber reserviert sein. Ihr starker Schutztrieb macht sie zu guten Wachhunden, die jedoch durch gute Sozialisierung und Erziehung lernen, zwischen Bedrohung und harmlosen Situationen zu unterscheiden. Sie sind zudem sehr geduldig und kinderfreundlich, was sie zu ausgezeichneten Familienhunden macht.
Gesundheit
Hovawarte sind im Allgemeinen robust und langlebig, doch wie viele größere Hunderassen können sie anfällig für Hüftdysplasie sein. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind wichtig, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Insgesamt ist der Hovawart ein loyaler, aktiver und familienfreundlicher Hund, der jedoch einen Halter benötigt, der ihm sowohl Zeit als auch die nötige Führung und Bewegung bieten kann.